Alte HausnummerHausname aus der Zeit um 1800Heutige Adresse
Nr. 1
BäckerbauerBirkenstr. 10
Beim Bäckerbauer 1908

Datum/JahrBesitzer(wechsel)Größe, Wert/PreisQuelle
Geörg Spreng
vor 1622Geörg SprengStiftbuch 1644-1660 (Jesuiten 13)
Hanß Spreng
1622Hanß Spreng Anno 1622
Zuuor Geörg Spreng.
Gibt Jährlich von seinem Erbhoff zwischen der gemaingaßen und den Engern laut Erbbr: den 29. 7bris ao: 1554
ietz Albrecht Röhmb beckh alhier ao 1650
Stiftbuch 1636-1643
(Jesuiten 12)
Stiftbuch 1644-1660 (Jesuiten 13)
Ausschnitt aus Stiftbuch 1644-1660 (Jesuiten 13)
Albrecht Röhmb
1650Albrecht Röhmb (ca. 1606-1692) beckh alhier ao 1650


Stiftbuch 1644-1660 (Jesuiten 13)

Albrecht Rhöm Anno 1650
Zuuor Hannß Spreng Anno 1622. Gibt Jährlich von seinem Erbhoff zwischen der Gemaingaßen und den Ängern, lauth Erbbrieffs den 20. 7bris Anno 1554
Jezt Hannß Rhöm ao 1670
Stiftbuch 1661-1677 (Jesuiten 14)
Joannes Rhem
Joannes Rhem (1645-1710)
20.05.1670Joannes Rhem ∞ Maria Stökhl aus OberhausenMatrikel U1 26
1670Hannß Rehm 1670 handtl. 40 fl.
Zueuor Hannß Spreng 1622 gibt Jährlich von seinem Erbhoff (...) Zünß Michaeliß 1 fl. 51 kr. 3 Pf.
Stiftbuch 1678-1694 (Jesuiten 15) Stiftbuch 1695-1710
(Jesuiten 16)
1700 und 1701Johann Rehm von seinem Erbhoff L: St: 66bStiftregister 1700,01
(Jesuiten 26,27)
09.04.1710+ Joannes RemMatrikel U2 S11
Stiftbuch 1695-1710, Jesuiten 16Stiftbuch 1695-1710, Jesuiten 16
Joannes Rem
Joannes Rem (1682-1733)
1714Joannes Rem ∞ Barbara Mayr de SteppergMatrikel U2 H7
1726Hannß Rehmb Baur1405 fl.Steuerbeschreibung 1726 (Jesuiten 10, S. 1-33)
Nro: 3 Hanns Rehm gibt Jährlich von seinem Erbhoff (...)Stiftbuch 1730-1743
(Jesuiten 17)
16.06.1733† Joan[nes] Rem rusticusMatrikel U2 S20
Johann Rem
Johann Rem (Hanns Rehm, 1721-1793)
12.01.1740Joannes Rehm ∞ Maria Victoria Morell Matrikel U2 H18
Nr 3 Hanns Rehm gibt Jährl: von seinem Erbhoff (...) lauth Erb brieffs den 29. 7bris 1554Stiftbuch 1743-1755
(Jesuiten 18)
Stiftbuch 1756-1770
(Jesuiten 19)
lfd. Nr. 3 Johann Rem gibt Jährl: von seinem Erbhof zwischen der gemeind gassen und den ängern
L: E: B: dd: 1736
grund Buech Neustüfft
Zünss Michaelis 1 (fl.) 51 (kr.) 3 (Pf.)
Hennen 1
Ayer 200
Schaff Mezen
Kohrn 1 9
Haber 1 16
Stiftbuch 1771-1780
(Jesuiten 20)
06.05.1793+ Joannes Rem, colonus, vir 70 ann.Matrikel U2 S74
29.08.1794+ Maria Victoria RhemMatrikel U2 S77
Haus Nr. 1 Bäckerbauer (Jesuiten 20)
Bernhard Rehm
19.06.1792Bernhard Rehm (1765-1817), ganzer Bauer, von seinem Vater übernommenSteuerbeschreibung 1726 (Jesuiten 10, S. 1-33),
Urkataster 1808
24.07.1792Bernardus Rhem ∞ Anna Maria AplMatrikel U2 H44
1808Bernhard Rehm ganzer Bauer
Gerichtsbarkeit: Großballei ND
Zehentbar: 1/3 zu St. Peter, 2/3 zur Pfarrei Uhsn.
Urkataster 1808
1810Bernhard Rehm, Bauer??
Joseph Rehm
21.06.1817Joseph Rehm ererbt nach dem Ableben der Eltern Bernhard und Anna Rehm167,37 Tgw.
7185 fl.
Kataster
1836(s. Anhang: ausführliche Abgabenlast lt. Kataster)Kataster/Gabler
1851/5299,68 Tgw.Kat. Fol. 14
Johann Gärtner
11.11.1862erworben von Johann Gärtner68,59 Tgw.
22400 fl.
Kataster
Gallus Raba
10.02.1863Gallus Raba durch Tausch erworben gegen Anwesen Nr. 62100 fl.Kataster
Leonhard Ottillinger
09.11.1863übernommen von Leonhard Ottillinger (1835-1912)23,29 Tgw.
6000 M
Kataster
Leonhard und Theres Ottillinger
03.05.1893Leonhard und Theres Ottillinger (geb. Appel) vom Vater bzw. Schwiegervater erkauft37,70 Tgw.
9000 M + 2000 M für Mobiliar
Kataster
Mathilde Ottillinger und Benno Stemmer
29.08.1912Mathilde Ottillinger und Benno Stemmer
durch Übergabe die Tochter Mathilde Ottillinger
zufolge allg. Gütergemeinschaft der Ehemann Benno Stemmer zum Miteigentum
15,305 ha
25000 M incl. 3000 M Inventar
Kataster
1938Benno Stemmer, Bauer (Beckerbauer)Einwohnerbuch 1938
20.11.1944auf Ableben der Ehefrau Witwer Benno Stemmer allein16,690 haKataster
Alfons und Ida Ettinger
16.12.1952Alfons Ettinger (1925-2004) und Ida Ettinger (1928-2009, geb. Stemmer) in allg. GütergemeinschaftKataster
1971Alfons Ettinger, Landwirt
Maria Steiner, Rentnerin
Einwohnerbuch 1971
Bemerkungen:Der Bäckerbauerhof war 6 Generationen lang und über 200 Jahre im Besitz der Familie Rehm (1650-1862); von Albrecht Rehm ("beckh") könnte der bis heute überlieferte Hausname stammen. Momentan befindet sich der Hof bereits wieder in fünfter Generation in Familienbesitz.Hausname um 2000:Bäckerbauer

Der Hof wurde 1952 in einem Artikel zum „Bauernleben im Mittelalter“ des Lehrers A. Gabler aus Augsburg als Beispiel für gerichtsherrliche und grundherrliche Abgaben eines Hofes genannt. Die Angaben dazu hatte der damalige Leiter des Neuburger Staatsarchivs Dr. Heider geliefert, den Gabler mit folgenden Worten zitiert: „Man wird mit Erstaunen feststellen, wie fest und fast unverändert die Verhältnisse und Abgaben der Grundherrschaft sich seit dem Mittelalter bis herauf ins Jahr 1800, ja sogar bis 1848, dem Zeitpunkt der Grundentlastung, erhalten haben.“ Gabler dann weiter:
„Nach dem Grundsteuerkataster von 1836 gehörten zu dem Anwesen Nr. 1 folgende Bestandteile:
ADas Hofgut mit Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden, ferner 68 Tagwerk Acker, 34 Tagwerk Wiesen, 7 Tagwerk Wald
BDas unbezimmerte Heiligengut (also ohne Gebäude) mit 5 ½ Tagwerk Acker und Wiesen
CAlte Gemeindeteile, 3 Tagwerk Krautgärten
DLudeigen (walzende Gründstücke), d.h. freieigene Grundstücke, die vom Bauern beliebig, ohne irgendeinen Konsens eines Herrn, veräußert werden durften, 49 Tagwerk, darunter 40 Tagwerk Wald.

A. Das Hofgut
Gerichtsbar zum Königl. Landgericht, grundbar zum Königl. Rentamt.
Großzehent: Pfarrei Unterhausen (1/3 fixiert auf Grundzins an das königl. Rentamt, 2/3 Pfarrei Unterhausen
Kleinzehent: Pfarrei Unterhausen
Blutzehent: Pfarrei Unterhausen
Kernobstzehent: Pfarrei Unterhausen
Ständige Abgaben:
Fixierte Mähnatfron (Dienst mit der Mähne = Gespanndienst)01 fl.02 kr.
Gerichtsdieners-Getreid in Roggen55 kr.
Hennengeld12 kr.
zwei Haberbruckgarben, dann 18 Schütt Hofstroh (eine aus dem Mittelalter
stammende Abgabe zugunsten des Unterhalts der Neuburger Donaubrücke)
01 fl.47 kr.
Grundzins03 fl.20 kr.
Getreidegilt in: Roggen48 fl.57 kr.
Haber33 fl.34 kr.
Wachsgilt zur Pfarrkirche Straß33 kr.
Zehntabgaben:
Vom fixierten 1/3 Großzehent Grundzins in:
Weizen01 fl.30 kr.
Roggen07 fl.20 kr.
Gerste04 fl.41 kr.
Haber 02 fl.05 kr.
Unständige Abgaben:
Handlohn (6 2/3% in Besitzveränderungsfällen unter Lebenden aus
2036 fl. Wertanschlag einschl. des Gebäudewertes, davon 1/20 als
jährliches Fixum – das Hofgut war erbrechtig)
06 fl.47 kr.
112 fl.43 kr.
Besondere Leistungen:
jährlich 4 Laib Kirchtagbrot an Pfarrei Unterhausen
jährlich 2 Korn- und 2 Gersten-Läutgarben dem Meßner daselbst.
Dienstbarkeit und besonderes Verhältnis: Geäckerichrecht des königl. Aerars in den Waldungen
(das Recht, Schweine in Eichen-, auch Buchenwälder zur Waldmast treiben zu lassen).

B. Das Heiligengut
Grundherr: Pfarrkirche Oberhausen
Ständige Abgaben:
Grundzins nach Oberhausen40 kr.
Getreidegilt in: Roggen03 fl.41 kr.
Haber02 fl.27 kr.
Zehntabgaben: (zum königl. Rentamt)
Vom fixierten 1/3 Großzehent
Grundzins in: Weizen----
Roggen20 kr.
Gerste11 kr.
Haber05 kr.
Unständige Abgaben: (nach Oberhausen)
Handlohn (1/20 aus letztem Handlohn als jährliches Fixum – das Heiligengut
war erbrechtig)
06 kr.
07 fl.30 kr.

C. Bei den alten Gemeindeteilen
Ludeigen
Ständige Abgaben: (an das königl. Rentamt)
Grundzins08 kr.
Zehntabgabe (an das königl. Rentamt)
Vom fixierten 1/3 Großzehent
Grundzins in: Roggen----
Weizen----
Gerste----
Haber--05 kr.
13 kr.

D. Bei der Geißelangerwiese
Grundherr: Pfarrkirche Unterhausen
Ständige Abgaben:
Wachsgilt01 fl.-- kr.
Getreidegilt in: Roggen20 kr.
Haber15 kr.
Unständige Abgaben:
Handlohn (1/20 aus letztem Handlohn, als jährliches Fixum – das Grundstück
war erbrechtig)
04 kr.
01 fl.39 kr.

E. Bei den ludeigenen Stücken:
Ludeigen
Zehntabgabe: (zum königl. Rentamt)
Vom fixierten 1/3 Großzehent
Grundzins in: Weizen07 kr.
Roggen40 kr.
Gerste30 kr.
Haber17 kr.
01 fl.34 kr.

Gesamtabgaben:
Das Hofgut:112 fl.43 kr.
Das Heiligengut: 07 fl.30 kr.
Bei den alten Gemeindeteilen:13 kr.
Bei der Geißelangerwiese: 01 fl.39 kr.
Bei den ludeigenen Stücken: 01 fl.34 kr.
123 fl.39 kr.

Aus dem Grundsteuerkataster von 1836 ist ersichtlich, daß zur Zeit seiner Anlage 2 Metzen Roggen mit 40 kr. gerechnet wurden. Nun waren 2 bayerische Metzen = 74 Liter = 51,8 kg Roggen. Die Gesamtabgabe von 123 fl. 39 kr. oder 7419 kr. (1fl. = 60 kr.) wäre darnach dem Werte von 191,66 Ztr. Roggen gleichzusetzen. Das wäre nach dem heutigen Getreidepreis (25 DM je Ztr.) eine Belastung mit jährlich 4791,50 DM bei 166 Tagwerk Grund. Bei dem damaligen Ernteertrag war zur Erbringung dieses Abgabensolls der Anbau von etwa 25 Tagwerk, also weniger als eines Sechstels des Grundes nötig.“ (Gabler, S. 197-199)